Nervenzellen
Nervenzellen, auch Neuronen genannt, befinden sich nicht nur im Gehirn, sondern im gesamten Körper. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Übertragung von Informationen wie Berührung, Schmerz oder Temperatur und der Koordination von Funktionen im Körper.
Das Gehirn und das Rückenmark bilden das zentrale Nervensystem. Das periphere Nervensystem besteht aus Nerven, die Informationen zwischen dem zentralen Nervensystem und den verschiedenen Teilen des Körpers übertragen. Darüber hinaus gibt es im Körper auch autonome Nervenzellen, die das autonome Nervensystem bilden. Diese kontrollieren automatische Funktionen wie Herzschlag, Atmung, Verdauung und Hormonregulation.
Das Gehirn
Das Gehirn besteht aus Milliarden von Nervenzellen. Es verarbeitet in jedem Moment Informationen aus der Umwelt und dem Körper, koordiniert motorische Funktionen, steuert unsere Sinneswahrnehmung, ermöglicht Denken, Erinnerungen, Emotionen und vieles mehr.
Es gibt verschiedene Bereiche im Gehirn, die spezifische Funktionen haben. Zum Beispiel ist die Großhirnrinde für höhere kognitive Funktionen wie Sprache, Denken und Entscheidungsfindung verantwortlich, während das Kleinhirn für die Koordination von Bewegungen zuständig ist.
Nervenstraßen
Die Informationsübertragung im Körper kann in gewisser Weise mit Straßen vergleichen werden, die einen Ort mit dem anderen verbinden. Nervenzellen gehen synaptische Verbindungen ein, um Informationen von einem sendenden Neuron zu einem empfangenden Neuron zu übertragen. Straßen ermöglichen den Transport von Menschen und Gütern und dienen als Kommunikationswege. Auf ähnliche Weise ermöglichen synaptische Verbindungen den Transport von Informationen auf elektrochemischer Ebene innerhalb des Körpers und Gehirns.
Neuroplastizität
Neuroplastizität, auch Gehirnplastizität genannt, beschreibt die Fähigkeit des Gehirns, sich anzupassen und zu verändern. Früher glaubte man, dass das Gehirn im Erwachsenenalter weitgehend unveränderlich ist. Mittlerweile ist belegt, dass sich das Gehirn in jedem Alter anpasst. So kann sich zum Beispiel die Stärke oder Effizienz der synaptischen Verbindungen zwischen Neuronen verändern, neue Neuronen können wachsen und neue synaptische Verbindungen entstehen.
Es gibt verschiedene Techniken und Strategien, um das Gedächtnis zu verbessern. Einige bewährte Gedächtnistechniken sind:
Statt Informationen einfach erneut zu lesen oder anzusehen, versuche, dich aktiv daran zu erinnern. Dies stärkt die Gedächtnisspuren und fördert das langfristige Behalten.
Stress kann das Gedächtnis beeinträchtigen. Stressabbau-Techniken wie Meditation, Entspannungsübungen und regelmäßige Pausen können helfen, das Gedächtnis zu schützen.
Teile Informationen in kleinere, leicht zu merkende Gruppen oder "Chunks" auf. Zum Beispiel kann man so eine lange Zahlenfolge in Dreiergruppen einteilen, um sie besser zu behalten.
Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Durchblutung des Gehirns und kann die kognitive Funktion, einschließlich des Gedächtnisses, verbessern.
Verknüpfe neue Informationen mit bereits Bekanntem. Dies erleichtert das Abrufen, da das Gedächtnis auf vorhandenes Wissen zurückgreifen kann.
Stell dir die Informationen bildlich vor. Wenn du dir beispielsweise eine Einkaufsliste merken willst, dann visualisiere die Gegenstände an bestimmten Orten in deinem Haus.
Diese Technik nutzt die Vorstellung, dass man sich Informationen besser merken kann, wenn man sie mit Orten verknüpft, die man gut kennt. Stell dir vor, durch dein Haus zu gehen und an verschiedenen Orten Informationen abzurufen.
Herausfordernde geistige Aktivitäten wie Rätsel lösen, Kreuzworträtsel oder das Lernen neuer Fähigkeiten können das Gedächtnis trainieren und schärfen.
Bewusstsein und Unterbewusstsein sind zwei Begriffe, die in der Psychologie und Neurowissenschaft verwendet werden, um verschiedene Aspekte des menschlichen Denkens, Fühlens und Handelns zu beschreiben. Das Bewusstsein und das Unterbewusstsein sind dabei aber nicht streng voneinander getrennt, sondern interagieren miteinander und beeinflussen sich gegenseitig.
Bewusstsein
Zum Bewusstsein gehören Aufmerksamkeit, geistig wach sein, Erkenntnis, Fokus und Problemlösung. Wir erleben zum Beispiel Gedanken, Empfindungen, Erfahrungen, Handlungen und Wahrnehmung bewusst, indem wir sie klar erkennen, reflektieren oder kontrollieren können. Dabei gibt es verschiedene Bewusstseinszustände wie Schlaf, Träume, Aufmerksamkeit, Meditation oder Hypnose. Die bewusste Informationsverarbeitung ist verhältnismäßig langsam, benötigt bewusste Aufmerksamkeit und dadurch eine erhöhte Menge kognitiver Ressourcen.
Unterbewusstsein
Das Unterbewusstsein hingegen bezieht sich auf den Teil unseres Geistes, der unterhalb der Schwelle des bewussten Denkens liegt. Es beinhaltet unbewusste Annahmen, Glaubenssätze, Motivationen, Ängste, Wünsche, Erinnerungen und Verhaltensmuster. Diese können unser Verhalten und unsere Wahrnehmungen beeinflussen, auch wenn wir uns darüber nicht im Klaren sind. Das Unterbewusstsein spielt eine wichtige Rolle bei der Automatisierung von Aufgaben, dem Erlernen neuer Fähigkeiten und der Verarbeitung großer Mengen von Informationen.
Glaubenssätze sind Überzeugungen, die wir über uns selbst, andere Menschen und die Welt im Allgemeinen haben. Sie sind tief verwurzelte Annahmen und Bewertungen, die unsere Wahrnehmung, Gedanken, Emotionen und Handlungen beeinflussen. Glaubenssätze entstehen durch unsere Erfahrungen, Erziehung, Kultur und individuellen Interpretationen.
Es gibt zwei Arten von Glaubenssätzen: positive und negative.
Positive Glaubenssätze sind unterstützende Überzeugungen, die uns helfen, unser Selbstvertrauen, unsere Motivation und unsere Fähigkeit zur Problemlösung zu stärken. Zum Beispiel: "Ich habe die Fähigkeiten, um Herausforderungen zu bewältigen" oder "Ich bin wertvoll und liebenswert".
Negative Glaubenssätze hingegen sind einschränkende Überzeugungen, die uns blockieren, unsere Ziele zu erreichen und ein erfülltes Leben zu führen. Sie können uns dazu bringen, an uns selbst zu zweifeln und Angst, Unsicherheit oder Selbstsabotage zu empfinden. Beispiele für negative Glaubenssätze sind: "Ich bin nicht gut genug", "Ich schaffe das nicht" oder "Ich habe nie Glück".
Glaubenssätze haben eine große Macht über uns, da sie unsere Denkmuster und unsere Interpretationen von Ereignissen und Situationen beeinflussen. Sie können sich auf unser Selbstbild, unsere zwischenmenschlichen Beziehungen, unseren Erfolg und unsere Lebensqualität auswirken. Glaubenssätze können jedoch verändert oder angepasst werden. Durch Bewusstsein, Selbstreflexion und gezieltes Hinterfragen können wir negative Glaubenssätze identifizieren und positive, unterstützende Überzeugungen entwickeln, die uns dabei helfen, unser volles Potenzial zu entfalten und ein erfülltes Leben zu führen.
Warum sind Überkreuzbewegungen wichtig?
Das Überqueren der Mittellinie ist eine Entwicklungsfähigkeit, die essenziell für viele fein- und grobmotorische Aufgaben ist. Beim Überqueren der Körpermitte müssen vestibuläre, propriozeptive und visuelle Reize verarbeitet werden. Beim Beugen, Drehen und Bewegen aus der Mitte ist insbesondere das vestibuläre System aktiv, da sich die Position der Innenohren verschiebt, wenn der Kopf aus der Mittelebene bewegt wird.
Wenn ein Mensch Schwierigkeiten hat, die Mittellinie zu überqueren, wird er bei praktisch jeder funktionellen Aufgabe Schwierigkeiten haben. Er kann Ausweichbewegungen zeigen, indem er seinen Körper so positioniert, dass er die Mittellinie nicht überqueren muss. Probleme mit dieser motorischen Fähigkeit können sich unter anderem auf sein Lernen sowie seine sozialen Fähigkeiten, Leistung und Selbstfürsorge auswirken. Am häufigsten treten Schwierigkeiten mit dem Überqueren der Mittellinien auf, wenn mehrere Aufgaben aus dem motorischen oder kognitiven Bereich verknüpft werden sollen.
Definition Stress
Stress ist eine natürliche physiologische und psychische Reaktion auf eine herausfordernde oder belastende Situation. Stress entsteht, wenn das Gehirn eine Situation als potenziell bedrohlich oder belastend wahrnimmt und den Körper in den "Kampf-oder-Flucht"-Modus versetzt. Dieser Modus aktiviert eine Reihe von körperlichen Reaktionen, wie die Freisetzung von Stresshormonen (z. B. Adrenalin und Cortisol), erhöhten Herzschlag, gesteigerte Atmung und erhöhte Muskelspannung.
Stressoren
Ein Stressor ist das, was du als Auslöser von Stress definieren würdest. Es kann eine Situation sein, ein Reiz oder eine Erfahrung. Diese können im Außen, aber auch im Innen auftreten. Einige Stressoren, die für junge Erwachsene von Bedeutung sein können, sind zum Beispiel:
Zeitmanagement, Leistungsdruck, Überlastung, Lärm, Schmerz, neue Aufgaben, Arbeit, Prüfungen, Wettbewerb, Vergleich (z.B. mit anderen in sozialen Medien), Studienbelastung, Abschlussarbeiten, Entscheidungen treffen, Veränderungen, Finanzielle Belastungen, Schulden, Konflikte in Freundschaften/ romantischen Beziehungen/ innerhalb der Familie, Erreichbarkeit, Berufsorientierung, Karriereplanung, Unsicherheit über die Zukunft.
Dabei sind Stressoren für jeden individuell unterschiedlich. Was auf einen Menschen wie ein Kinderspiel wirkt, kann für einen anderen Menschen schon Stress auslösen. Die Stresswahrnehmung hängt dabei von der Sinneswahrnehmung und vor allem von der Interpretation dieser Informationen ab.
Wahrnehmung
In jeder Situation werden Informationen über die Wahrnehmungskanäle aufgenommen. Die hauptsächlichen Informationsquellen sind dabei das visuelle System (Sehen), das vestibuläre System (Gleichgewicht) und das propriozeptive System (Eigenwahrnehmung von Bewegung). Die meisten und wichtigsten Informationen liefert vor allem das visuelle System. Die Informationen werden ans Gehirn weitergeleitet, wo sie bewusst und unbewusst verarbeitet werden.
Interpretation
Alle Eindrücke über die Welt, die wir erfahren, nehmen wir in jedem Moment durch eine individuelle Brille wahr. Je nach unseren Erfahrungen, Überzeugungen, Werten und Zielen bewertet das Gehirn die Information als negativ, neutral oder positiv und schätzt ab, welchen Einfluss die Situation auf uns haben kann. Wie wichtig, relevant oder bedeutsam ist die Situation für unser Wohlbefinden oder unsere Ziele? Je nach Bewertung und Bedeutungszuweisung interpretiert das Gehirn die Situation entweder als bedrohlich (für unsere Gesundheit, unser Selbstbild etc.) oder als sicher. An oberster Priorität für den Körper steht der Schutz, die Sicherheit. Dazu zählt die körperliche Unversehrtheit ebenso wie emotionale Sicherheiten.
Ressourcen
Nachdem das Gehirn die Situation eingeschätzt hat, bewertet es, wie gut wir mithilfe unserer vorhandenen Ressourcen mit der Situation umgehen können. Dazu gehören körperliche, emotionale, kognitive und soziale Ressourcen (z.B. Persönlichkeitseigenschaften, Bewältigungsstrategien und das soziale Umfeld). Das bedeutet, dass nicht nur die Interpretation der Situation, sondern auch die Einschätzung der verfügbaren Ressourcen die wahrgenommene Belastung und das Stressniveau beeinflusst.
Stressreaktion
Basierend auf der Wahrnehmung des Stressors und der individuellen Bewertung kommt es zur Auslösung einer Stressreaktion. Diese Reaktion kann physiologisch (z. B. erhöhter Herzschlag, erhöhter Blutdruck), emotional (z. B. Angst, Ärger) und kognitiv (z. B. negative Gedanken, Konzentrationsschwierigkeiten) sein.
Leistung
Unsere Ergebnisse und unser Stressempfinden hängen davon ab, wie sich das Gehirn aufgrund der aktuellen Datenlage entscheidet. Nicht nur unser Wille, Fleiß und Schweiß sind demnach wichtige Faktoren für unsere Leistungsfähigkeit, sondern auch wie effizient Gehirn und Nervensystem in Verbindung mit dem restlichen Körper arbeiten.
“Wir sind daher immer nur so leistungsfähig, wie das Gehirn sich in der Situation noch sicher fühlt.” (Lars Lienhard, Neuroathletik)
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